In den letzten Jahren treten bei Menschen mit Diabetes verstärkt Verlaufsformen der Nephropathie auf, die primär keine sogenannte Albuminurie aufweisen, sondern nur durch eine eingeschränkte Nierenfunktion charakterisiert sind. Ursache ist oft ein unerkannter erhöhter Blutdruck. Deshalb sollte neben einem jährlichen Albumin-Screening auch eine Berechnung der „glomerulären Filtrationsrate (GFR)“ erfolgen, um eine Beeinträchtigung der Nieren zu erkennen. Auch sollte der Blutdruck regelmäßig selbst gemessen werden und bei Verdacht auf einen Bluthochdruck eine 24-Stunden-Messung erfolgen. „Bei bislang ansonsten gesunden Menschen mit Diabetes gilt als allgemeiner Richtwert ein Blutdruck unter 140/80 mmHg“, erklärt Dr. Kröger.
Nierenerkrankungen gehören bei Menschen mit Diabetes zu den häufigen Komplikationen. Etwa 40 bis 50 Prozent von ihnen entwickeln bei schlechter Einstellung im Verlauf ihrer Stoffwechselerkrankung eine „diabetische Nephropathie“. Die meisten der Betroffenen leiden unter Typ-2-Diabetes. Durch die Nephropathie steigt auch ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen.
Treten Nierenschäden auf, muss ein Nephrologe frühzeitig in die Behandlung eingebunden werden. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe empfiehlt zum Weltnierentag allen Menschen mit Diabetes, regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen, auf eine gute Stoffwechseleinstellung und Ernährung zu achten, Übergewicht abzubauen und mit dem Rauchen aufzuhören.