In einem systematischen Review fassen US-Forscher die Evidenz zusammen, die für die Durchführung von Labortests auf Einschränkungen der glomerulären Filtrationsrate (GFR) und Albuminurie spricht, um akute Niereninsuffizienz, akute Nierenerkrankungen und chronische Nierenerkrankungen bei Erwachsenen festzustellen und einzustufen. Sie durchsuchten aktuelle Leitlinien verschiedener Fachgesellschaften sowie Medline nach weiterer Evidenz zu bestimmten Themen. Die KDIGO (Kidney Disease Improving Global Outcomes)-Leitlinien definieren und stufen akute und chronische Nierenerkrankungen durch GFR und Albuminurie ein.Zur initialen Beurteilung der GFR werden die Messung des Serumkreatinins und das Ermitteln der geschätzten GFR basierend auf dem Serumkreatinin unter Anwendung der Gleichung der Chronic Kidney Disease Epidemiology Collaboration (CKD-EPI) von 2009 empfohlen. Wenn aufgrund von Bedingungen, die das Serumkreatinin unabhängig von der GFR beeinflussen (z. B. extreme Muskelmasse oder Diät), eine Bestätigung der GFR notwendig ist, sollte Cystatin C gemessen und die geschätzte GFR mithilfe von Cystatin C und Serumkreatinin berechnet werden. Alternativ kann die GFR direkt mithilfe einer Clearance-Methode gemessen werden.
Die initiale Beurteilung der Albuminurie umfasst die Messung von Albumin und Kreatinin in einer Sammlung von Spontanurin und Meldung der Albumin-Kreatinin-Rate. Wenn wegen tageszyklischen Variationen oder Bedingungen, die die Kreatininausscheidung beeinflussen, so wie extreme Muskelmasse oder Diät, eine Bestätigung der Albuminurie notwendig ist, dann sollte die Albuminausscheidung in einer zeitlich festgelegten Urinsammlung gemessen werden.
Autoren: Levey AS et al.
Korrespondenz: Division of Nephrology, Tufts Medical Center, Boston, MS, USA
Studie: Glomerular filtration rate and albuminuria for detection and staging of acute and chronic kidney disease in adults: a systematic review
Quellen: JAMA 2015 Feb 24;313(8):837–846.